Ab wann eignen sich Buntstifte für das Kind?

Ab wann Buntstifte für Kinder?

Kinder malen in fast jedem Alter sehr gerne. Damit stellt sich die Frage, ab wann ein Kind Buntstifte bekommen sollte. Da Buntstifte sehr unterschiedlich sind, ist auch nicht jeder Malstift altersgerecht. Kleine Kinder sollten zum Beispiel keine spitzen Buntstifte in die Hand bekommen. Es gibt aber auch Malstifte, welche für Kinder ab ca. 18 Monaten geeignet sind. Mit zunehmendem Alter können die Farbstifte dann auch für höhere Ansprüche ausgelegt sein. Ich erkläre, worauf es je nach Alter des Kindes bei Buntstiften zu achten gilt.

Artikeltipp: So lernt dein Kind das Malen am besten!

Welche Kriterien für Buntstifte sind vom Alter des Kindes abhängig?

Es ist ein Fehler, einem Kind einfach einen Farbstift für Erwachsene in die Hand zu geben. Es wird damit nicht viel anfangen können und zudem besteht eine hohe Verletzungsgefahr durch die Buntstiftspitze. 

Kinder müssen einen Buntstift gut greifen können (meine Empfehlung: Buntstifte mit Noppen). Gerade für die jüngsten Kinder sollten die Malstifte sehr dick sein. Die Spitze muss weich und ebenfalls dick sein, was bei dicken Wachsmalstiften zum Beispiel automatisch der Fall ist. Die Inhaltsstoffe spielen bei Buntstiften für Kinder jeden Alters eine große Rolle. Diese und weitere Kriterien werde ich ausführlicher darlegen.

Vor allem für jüngere Kinder eigenen sich die Buntstifte mit Griffmulden. Diese Verhindern ein nerviges Abrutschen beim Zeichnen oder malen.

Die Stiftform und Dicke

Schaut man sich Spielzeug für Babys und Kleinkinder an, fallen sofort die großen Proportionen auf. Eltern wissen, dass sich die Motorik ihrer Kinder schon ab der 8. Schwangerschaftswoche im Mutterleib entwickelt. Ab ca. 15 Monate tritt die Entwicklung des aufrechten Stehen und Laufen ein. In diesem Alter entwickelt sich auch die Feinmotorik, wodurch Kinder auch Malstifte greifen, halten und benutzen können. 

Gemäß den großen Proportionen von Spielzeug für Kleinkinder, kommen deshalb ab ca. 18 Monate nur dicke Malstifte in Frage. Bei den unterschiedlichen Formen (Dreikant, Sechskant oder Rund) hat sich für Kinder jüngeren Alters, die Dreikant Form für Buntstifte etabliert. Die Dreikant Form von Malstiften sorgt für ein sicheres Halten des Farbstifts, ohne viel Kraft aufwenden zu müssen. Ich empfehle Kindern bis zu 6 Jahren Buntstifte in der Dreikant Form anzubieten.

Im Alter von 6 bis 12 Jahren wird von Kindern besonders die Feinmotorik der Hände gefordert, wenn sie mit der Schulzeit das Schreiben erlernen. Das ist ein guter Zeitpunkt, auch Malstifte mit einer Sechskant Form oder auch runde Buntstifte anzubieten. Grundsätzlich werden Kinder die Stiftform bevorzugen, die sie bis dahin gewohnt sind. Es bedarf etwas Überredungskunst, auch alternative Stiftformen den Kindern nahe zu bringen. Bei meinen Kindern hat es geholfen, das Mama und Papa ja auch die Farbstifte „der Großen“ benutzen. Hier siehst du eine Übersicht der besten Buntstifte für die Grundschule.

Vor allem junge Kinder machen bei ihren Mal- und Zeichenversuchen schnell mal Fehler. Damit dennoch ein schönes Endergebnis entstehen kann, empfehlen wir auf leicht radierbare Buntstifte zurückzugreifen. Hier gelangst du übrigens auch noch zu einer Übersicht der besten Motive für Anfänger.

Farbabrieb der Buntstifte für Kinder

Kinder haben noch nicht so viel Kraft. Deswegen sollte ein Malstift einen guten Farbabrieb aufweisen. Wachsmalstifte ziehen schon bei leichtem Druck kräftige Farblinien. Da Kinder noch keine sehr detaillierten Bilder anfertigen, sind sehr dicke Linien zu bevorzugen. Das ist bei dicken Buntstiften durch die dickere Mine sowieso gegeben, spätestens wenn die Spitze stumpf wird. Kleine Kinder lieben es, Malbücher auszumalen. Das geht mit dicken Buntstiften genauso gut, wie mit dem einfachen Wachsmaler. 

In einem anderen Artikel beschäftigen wir uns explizit mit guten Buntstiften! Außerdem haben wir auch die besten Buntstift Sets für die erste Klasse getestet!

Wasserlöslichkeit der Buntstifte für Kinder

Es lässt sich fast bei keinem Kind vermeiden, dass nicht nur auf dem Papier oder Malbuch gemalt wird. So kritzeln sie gerne auch an Tapeten, auf Tischen oder bemalen sich selbst. Ist eine hohe Widerstandskraft bei Farben sonst erwünscht, sollte das bei Malstiften für Kinder nicht so sein. 

Einige Buntstifte und Wachsmaler sind wasserlöslich. Dann kann die Farbe zum Beispiel in einer Waschmaschine wieder aus der Kleidung entfernt werden. Auch auf der Haut oder der Tapete kann mit Wasser das „Kunstwerk“ beseitigt werden. Je nach Tapete und Modell des Malstiftes, bleiben aber Färbungen häufig zurück. Kritzeln die Kinder mit Wachsmalern an die Wände, empfehle ich einige Tropfen Spülmittel oder Fettlöser auf den nassen Lappen zu geben. 

Tipp: 

Eigentlich sind auch Filzstifte von Kindern gut zu handhaben. Sie benötigen fast keinen Druck für den Farbauftrag, sind nicht so spitz und hart wie Buntstifte und es lassen sich damit auch schnell Flächen ausmalen. Natürlich läuft es jedem Elternteil kalt den Rücken hinunter, einen Filzstift in der Hand seines Kindes zu sehen. Aber es gibt zum Beispiel von Crayola Filzstifte, deren Farbe wasserlöslich ist. Inzwischen liegt der Preis für 8 wasserlösliche Filzstifte bei Crayola bei ca. 5 €. Auch Aquarellstifte sind übrigens mit Wasser vermalbar und unerwünschte Farbspuren lassen sich leichter mit Wasser beseitigen. Aber es gilt dann speziell auf Aquarellstifte für Kinder zu achten.

Die Inhaltsstoffe

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Vor Allem bei Buntstifte für kleine Kinder, sollte man immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen!

Wenn Kinder Farbstifte in der Hand hatten, sieht man das nicht nur auf dem Papier. Gefärbte Lippen, Zunge, Hände und sonstige Körperteile lassen die Frage aufkommen, mit welcher Maltechnik das Kind wohl arbeitet. Kinder sind sehr unbedacht im Umgang mit Buntstiften, sodass die Inhaltsstoffe schadstofffrei und nicht zu den krebserregenden Substanzen gehören dürfen. Kaut ein Kind auf seinem Farbstift herum, gelangen die Inhaltsstoffe über den Speichel sehr schnell in den Körper. 

Woran kaum jemand denkt, sind die Schutzmäntel der Buntstifte oder Wachsmalstifte. Sind sie aus Kunststoff, enthält der Kunststoff ebenfalls häufig krebserregende Weichmacher. Auch in den Lackierungen der bunten Holzstifte wurden schon krebserregende Stoffe nachgewiesen. Schutzmäntel aus Kunststoff sollten ohne PAK hergestellt sein. Buntstifte mit Holzschutzmantel gibt es auch naturbelassen ohne Lackierung. Alternativ gibt es auch Lackierungen aus schadstofffreien Wasserfarben. Denn gerade auf dem Schutzmantel eines Farbstiftes kauen die Kinder herum.

Besonders oft finden Weichmacher wie zum Beispiel polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Buntstiften Verwendung. Diese sind schon lange krebsverdächtig. Deswegen sollten Buntstifte für Kinder der europäischen Spielzeugnorm Din EN 71 entsprechen. Damit wird sichergestellt, dass die Buntstifte keine krebsverdächtigen Stoffe enthalten und auch die Schadstoffe vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten.

Bruchsicherheit von Buntstiften für Kinder

Da sich die Motorik von Kindern noch entwickelt, üben sie häufig viel Druck auf die Buntstifte beim Malen aus. Deswegen sollten die Malstifte auch besonders bruchsicher sein. Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit den Buntstiften. 

Was Kinder nicht mit Buntstiften machen sollten – es aber trotzdem tun – ist damit zu spielen, zu werfen oder sie auf den Boden fallen zu lassen. Auch diese Beanspruchung verlangt nach einer Farbmine, welche besonders bruchsicher sein muss. Sind Buntstifte nicht bruchsicher, bricht die Minenspitze beim Malen entsprechend oft ab. Bei einer gebrochenen Farbmine im Schutzmantel fällt sogar oft ein ganzes Minenstück aus dem Buntstift heraus. 

Hersteller von Buntstiften haben besondere Verfahren entwickelt, ihre Farbstifte relativ bruchsicher zu machen. Dazu gehört zum Beispiel das Verleimen der Farbmine mit dem Schutzmantel (Faber Castell) oder dem Minenkern mit einem zusätzlichen Schutzmantel zu versehen (Staedtler).

Es besteht immer ein gewisses Risiko, dass Kinder sich beim Malen mit Buntstiften verletzen können. Allerdings sind die meisten Verletzungen minimal und meistens nur oberflächlich. Es ist wichtig, dass Kinder auf die richtige Art und Weise mit Buntstiften umgehen, damit sie sich nicht selbst verletzen. Lernen steht hier im Vordergrund. Dazu gehört es, niemals den Stift in den Mund zu nehmen und darauf zu achten, dass er nicht zu weit gedrückt wird. Eltern sollten auch immer stellenfehlerlose Buntstifte ihres Kindes vor dem Gebrauch überprüfen.

Zusammenfassung der wesentlichen Kriterien für Kinderbuntstifte

Folgende Eigenschaften sind für Kinder jeden Alters wichtig:

  • Dreieckige Stiftform und bei Kindern von 15 Monaten bis 6 Jahren dicke Malstifte
  • Sehr leichter Farbabrieb  ohne Kraftaufwand (evtl. wasserlösliche Filzstifte) bis 6 Jahre
  • Abwaschbare Farbe (wasserlöslich) für alle Kinder bis 10 Jahren. Sind auch mit Wasser vermalbar.
  • Möglichst schadstofffrei und keine krebserregenden Inhaltsstoffe. Das gilt für Kinder jeden Alters und sollte für Erwachsene genauso gelten.
  • Die Buntstifte für Kinder jeden Alters sollten bruchsicher sein (zum Beispiel Faber Castell Kennzeichnung SV für Secural-Verleimung oder bei Staedtler Kennzeichnung A.B.S. für Anti-Bruch-System.
  • Für Babys unter 15 Monaten halte ich Buntstifte für deplatziert. Um das Greifen zu lernen sind altersgerechte Spielzeuge für die Hand-Auge-Koordination erhältlich.

Umso jünger die Kinder sind, umso wichtiger sind die aufgeführten Kriterien. Mit zunehmendem Alter der Kinder können bei Buntstiften auch mehr Kompromisse eingegangen werden. 

Ab 12 Jahren können Kinder bzw. Jugendliche auch normale Buntstifte für Erwachsene oder sogar Künstler benutzen. Oft kommen dann auch wieder dreieckige Stiftformen auf die Wunschliste, weil sie eine sehr lockere Stiftführung über das Papier ermöglichen. Keine Kompromisse würde ich bei krebserregenden oder auch krebsverdächtigen Inhaltsstoffen machen. Solange solche Buntstifte gekauft werden, wird es sie auch geben.

Tipp: Vor Allem bei recht kleinen Kindern kann es sinnvoll sein, erst einmal mit Malen nach Zahlen zu beginnen um den Einstiegt in das neue Hobby zu erleichtern.

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