Die meisten malen mit ihren Buntstiften auf weißem Papier. Dazu eignet sich praktisch jeder Buntstift, da es sozusagen der Standardanwendung entspricht. Wer mit Buntstiften auch auf schwarzem Papier malen will, stellt schon höhere Ansprüche an die Eigenschaften seines Buntstiftes. Ich habe in meinen Tests mit Buntstiften und ganzen Buntstifte Sets die Farbstifte auch auf schwarzem Papier ausprobiert, da sich dabei gut die Deckkraft bewerten lässt. Worauf es bei Buntstiften für schwarzes Papier ankommt, erklärt folgender Beitrag. Hier erfährst du übrigens, welche verschiedenen Oberflächen du Alles mit einem Buntstift bemalen kannst.

Buntstifte für schwarzes Papier

Die besten Buntstifte für schwarzes Papier

Faber-Castell 116436 - Buntstifte Blackwood, Black Edition, 36er Etui
Castle Art Supplies 72 Buntstifte Set |Hochwertige Farbminen mit weichem Kern für erfahrene Künstler, Profi- und Farbkünstler | Geschützt und sortiert in einer Präsentationsbox aus Blech
Modell
Buntstifte Blackwood
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Hersteller
Faber Castell
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Anzahl der Stifte
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72
Besonderheiten
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Welche Eigenschaften werden von Buntstiften für schwarzes Papier gefordert?

Schwarzes Papier wird hauptsächlich von Künstlern als Stilelement eingesetzt. Dabei werden sehr dunkle Passagen im Bild ausgespart und helle Bildstellen sehr deckend übermalt. Das Ganze hat etwas von „negativer Maltechnik“. 

Die meisten machen ihre ersten Versuche mit Kreide auf schwarzem Papier. Kreide bietet sich auch an, wenn Kinder einmal auf schwarzem Papier malen wollen. Sie kennen den Umgang mit der schwarzen Tafel. Kreide lässt sich aber nicht mit Buntstiften vergleichen. Zum Beispiel lässt sie sich sehr leicht verwischen, wenn das Bild nicht mit einer fixierenden Schutzschicht versiegelt wird. Genauso lassen sich bei Kreide keine verschiedenen Farben übereinanderlegen. 

Buntstifte sind im Vergleich zu Kreide, auf schwarzem Papier mit weniger Kompromissen behaftet. Dennoch ist nicht jeder Buntstift gleich gut für schwarzes Papier geeignet. Es ist relativ leicht, dunkle Farben deckend über das schwarze Papier zu legen. Wie gut die Deckkraft der Buntstifte ist, zeigt sich bei hellen Farben. Auf weißem Papier verhält es sich übrigens genau entgegengesetzt. Dann sind die hellen Farben im Vorteil.

Die Deckkraft der Buntstifte

Wie gut die Deckkraft von Buntstiften ist, wird hauptsächlich von den Farbpigmenten in der Farbmine der Buntstifte bestimmt. Die Farbpigmente müssen eine hochwertige Qualität besitzen und vor allem auch in ausreichender Menge vorhanden sein. Beides zusammen ist nicht bei jedem Hersteller anzutreffen, da eine hohe Qualität grundsätzlich auch teurer in der Herstellung ist. 

Gute Erfahrung habe ich dabei mit Staedtler, Stabilo und Faber gemacht. Im Test konnten mich die Buntstifte auch auf schwarzem Papier begeistern, besonders die Polychromos Künstlerfarbstifte von Faber.

Wer mit Tinte auf schwarzem Papier zeichnen will, benötigt ebenfalls eine hohe Deckkraft. Mit Filzstiften zum Beispiel sind mehrere Farbschichten nötig, wobei die Tinte jedes Mal zuerst trocknen muss. Das Trocknen der Tinte kommt dem Trocknen bei Aquarellstiften gleich. Filzstifte habe ich ebenfalls ausprobiert, war mit dem Ergebnis auf schwarzem Papier jedoch nicht zufrieden. Buntstifte eignen sich besser und es muss keine Tinte trocknen, was sehr zeitraubend ist.

Farbabrieb der Buntstifte

Mit einer hohen Deckkraft ist es möglich, den schwarzen Untergrund komplett zu übermalen. Das klappt nicht mit jedem Buntstift direkt beim ersten Farbstrich. Buntstifte mit einem geringen Farbabrieb benötigen oft mehrere Lagen des Farbauftrags, bevor er als deckend bezeichnet werden kann. Dabei unterscheiden sich auch harte von weichen Minen. Weiche Farbminen haben grundsätzlich einen höheren Farbabrieb, was schneller zu deckenden Ergebnissen auf schwarzem Papier führt.

Stifte Schwarzes Papier Farbabrieb
Wenn du mit deinen Buntstiften Schwarzes Papier bemalen möchtest, ist es empfehlenswert auf ein Set mit hohem Farbabrieb zurückzugreifen!

Doch nicht der Buntstift alleine entscheidet über den Farbabrieb, auch die Papieroberfläche gehört mit zu den Faktoren. Auf glatter Papieroberfläche ist der Farbabrieb ebenfalls grundsätzlich geringer bei Buntstiften. Zudem haften grobe Farbpigmente nicht gut auf glattem Papier, egal ob auf hellem oder dunklem Untergrund gezeichnet wird.

Das Gegenteil davon ist Papier mit einer groben Oberflächenstruktur. Hier ist der Farbabrieb bei allen Buntstiften stärker, dafür entsteht ein Problem mit der Deckkraft. Denn unter dem Mikroskop betrachtet, gibt es bei grobem Papier „Hügel und Täler“. Die höherstehenden Strukturen schleifen den Buntstift sehr gut und schnell ab, deswegen ist der Farbabrieb gut. Die tieferen Strukturen bekommen jedoch kaum Farbe, weswegen sie die Deckkraft verringern. Das trifft jedoch nicht zu, wenn man mit Wasser Aquarelle auf schwarzem Papier malt. Das Wasser spült die Farbe auch in die „Täler“ der groben Oberfläche. 

Tipp:

Viele meiner Vergleiche mit Buntstiften habe ich auf schwarzem Tonpapier durchgeführt. Es ist günstig und besitzt bei vielen Herstellern vorne und hinten unterschiedliche Oberflächenstrukturen. Ideal zum Testen von Buntstiften. Anfänger können sich damit auch gut an die gewünschte Oberflächenstruktur herantasten, wenn sie noch nicht genau wissen auf welcher Oberfläche sie besser zeichnen können. Für eine fertige Zeichnung ist es natürlich ohne Belang, ob es nur eine oder zwei Strukturen gibt. 

Diese Eigenschaften werden von Buntstiften auch auf schwarzem Papier gefragt

In meinen Test mit Buntstiften achte ich natürlich noch auf viele andere Eigenschaften, nicht nur für eine Zeichnung auf schwarzem Papier. Denn Buntstifte benötigen generell gute Eigenschaften, nicht nur auf schwarzem Papier. Es nützt zum Beispiel keine gute Farbdeckung, wenn der Buntstift ständig abbricht.

Die Bruchfestigkeit

Buntstifte schwarzes Papier Bruchfestigkeit
Natürlich müssen auch die Buntstifte für schwarzes Papier mit einer hohen Bruchfestigkeit überzeugen können!

Bevor eine Zeichnung fertig ist, wird öfters das Anspitzen der Stifte nötig. Das ergibt sich schon aus dem Farbabrieb. Die Spitze der Mine wird immer dicker, umso mehr Farbe abgetragen wird. Das kann natürlich auch nützlich sein, wenn zum Beispiel Flächen ausgemalt werden sollen. In der Regel aber wird eine dünne Minenspitze verlangt, um Zeichnungen detailliert anzufertigen. Häufig brechen doch gerade beim Anspitzen Buntstifte ab – warum eigentlich?

Beim Anspitzen wird der Buntstift im Anspitzer gedreht. Das Holz des Schutzmantels sowie auch die hervorstehende Farbmine gleiten durch die Drehung an der Klinge des Anspitzers vorbei. Dabei schält die Klinge Holz und Farbmine in spitzer Form ab. Das Abschälen erzeugt bei der Drehung jedoch eine Kraft, welche auf den Schutzmantel und die Farbmine einwirken. Idealerweise sollte die Kraft zur Materialabtragung geringer als die Widerstandskraft sein. Das ändert sich, wenn zum Beispiel der Anspitzer stumpf ist oder die Widerstandskraft der Farbmine nur gering ist.

Aber die eigene Stabilität der Farbmine ist nur einer von insgesamt drei Faktoren zur Bruchfestigkeit. Genauso ist die Einarbeitung der Mine in den Holzschutzmantel wichtig, wie auch die Qualität des Holzes. Das gilt übrigens für Bleistifte auch, denn auch Bleistifte müssen sich dem Anspitzen stellen.

Bei Buntstiften für schwarzes Papier, muss bei hellen Farben auf dunklem Untergrund mehr Druck bzw. Farbabrieb erzeugt werden. Dadurch ist die Bruchfestigkeit besonders gefordert. Faber verleimt dazu seine Farbminen mit den Buntstiften (Secural-Verleimung), Staedtler spendiert seinen Farbstiften einen speziellen Schutzmantel für den Minenkern (A.B.S.).

Tipp:

Der Umgang und die Lagerung von Buntstiften, wirken sich ebenfalls auf die Bruchfestigkeit aus. Wird ein Buntstift starken Erschütterungen ausgesetzt, bricht die Mine im Schutzmantel. Das ist auch bei Bleistiften nicht anders. Es gilt zu vermeiden, dass Buntstifte auf den Boden fallen. Wenn sie weggeräumt werden, ist ein Etui (zum Beispiel Kartonetui) empfehlenswert.

Was wird zum Zeichnen auf schwarzem Papier benötigt?

Neben dem schwarzem Papier oder schwarzem Zeichenkarton, benötigst Du vor allem Buntstifte mit hoher Deckkraft. Willst Du ein Aquarell auf schwarzem Papier malen bedenke, dass es keine weißen Aquarellstifte gibt. Am besten gelingt es mit guten Buntstiften. Es gibt auch Wachsmalstifte für schwarzes Papier. Sehr beliebt sind bei Künstlern auch Metallic Buntstifte, welche auf schwarzem Papier sehr gut zur Geltung kommen.

Farbige Stifte lassen sich nicht so leicht verwischen, wie Du es von Kreide gewohnt bist. Aber mit einem Papierwischer klappt auch das ganz gut. Bei Aquarellfarben ist das vermischen der farbigen Schichten sowieso kein Problem. Allerdings muss ein Aquarell immer wieder einmal trocknen, bevor Du eine weitere dünne Farbschicht aufträgst. Es kostet mehr Zeit.

Nicht jeder Farbstich sitzt wo er auch hinsoll. Damit wären wird dann bei Radiergummis bzw. radierbaren Buntstiften. Im Vergleich zu Bleistiften lassen sich farbige Striche schlechter ausradieren, besonders wenn es um Flächen geht. Bei Aquarellen ist anstelle des Radierers ein guter Schwamm (naturschwamm) wichtig.

Tipp: 

Künstler nehmen zum Radieren Knetgummi-Radierer. Damit ist ein fein dosierbarer Farbabtrag möglich. Die passende Form kann damit auch hergestellt werden.

Wie zur Bruchfestigkeit bereits angesprochen, ist auch ein guter Anspitzer nötig. Damit bleibt der Buntstift immer spitz und es kann sehr detailliert gezeichnet werden. Einige spitzen beide Buntstiftenden an, damit ihnen von einer Farbe ein spitzer und etwas stumpferer Buntstift zur Verfügung steht. Da dann ein spitzes Ende immer nach oben zeigt, steigt erheblich das Verletzungsrisiko. Für Kinder ein absolutes Nogo.

Mein Fazit zu Buntstiften auf schwarzem Papier

Es gibt keine speziellen Buntstifte, welche nur für schwarze Untergründe hergestellt werden. Um auch auf dunklem Untergrund gute Ergebnisse zu erzielen, müssen sie zumindest eine sehr gute Deckkraft haben. Das gleiche gilt allerdings auch bei farbigem Untergrund und sogar auf weißem. Somit sind gute Buntstifte besser als billige Buntstifte auf schwarzem Papier. 

Im Vergleich zu weißem Papier, kommt es bei schwarzem Papier vor allem auf die hellen Farben an. Allerdings werden Buntstifte einer Serie auf gleiche Weise hergestellt. Somit sollten alle Farben der Serie die gleiche Deckkraft aufweisen, egal ob hell oder dunkel. Beim Einzelkauf kann man jedoch gut darauf achten.

Im Vergleich verschiedener Buntstifte für schwarzes Papier, erzielen ölbasierende Farben bessere Ergebnisse als wachsbasierte. Mit den Polychromos Künstlerfarbstiften konnte ich die besten Resultate erzielen, allerdings waren es auch die teuersten Buntstifte aus meinem Vergleich.

Weitere bemalbare Oberflächen