Wie ich dir bereits in meinem allgemeinen Buntstift Vergleich bereits gezeigt habe, gibt es  verschiedene Techniken beim Beim Malen. Zum typischen Aquarellmalen wird Wasser verwendet, obwohl sich mit Aquarellstiften auch trocken malen lässt. Kommt Wasser ins Spiel, ist normales Zeichenpapier für die Aquarellmalerei ungeeignet bzw. produziert schlechte Malergebnisse. Die Farben wirken matter, es kommt stärker zu einem Verlaufen und das Papier wellt sich schnell. 

Wer sich mit der Aquarellmalerei befasst, sollte das Aquarellpapier nicht nur als nötiges Zubehör für Buntstifte sehen. Die Qualität des Aquarellpapiers beeinflusst maßgeblich das Malergebnis. Ich habe einige verschiedene Aquarellpapiere getestet und erkläre im nachfolgenden Beitrag, worauf es bei Aquarellpapier zu achten gilt. Übrigens hängt die Wahl des richtigen Aquarellpapiers auch von der verwendeten Aquarell-Maltechnik ab.

Papier für Aquarell Buntstifte

Das beste Aquarell Papier im Vergleich

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Welche Unterschiede gibt es bei Aquarellpapier?

Schon bei normalem Zeichenpapier wirst Du festgestellt haben, dass es unterschiedliche Beschaffenheiten gibt. Das betrifft die Papieroberfläche, die Dicke (Grammatur) des Papiers und natürlich auch die unterschiedlichen Papiergrößen. Beim Aquarellpapier kommt noch hinzu, dass es auch gut mit feuchten bis nassen Farben kompatibel sein muss. Selbst wie ein Aquarellblock verleimt ist, bekommt wegen dem Wasser eine große Bedeutung. 

Die Oberflächenbeschaffenheit von Aquarellpapier

Papier für Aquarelle ist genauso wie normales Zeichenpapier mit unterschiedlichen Oberflächen erhältlich. Grundsätzlich wird zwischen groben Aquarellpapier, mittlerem Aquarellpapier und feinem Aquarellpapier unterschieden. Die Oberflächenstruktur entscheidet auch, wie leicht die Aquarellfarbe in das Papier eindringt.

Oft wird von Anfängern der Aquarellmalerei die feine Oberflächenstruktur gewählt. Es wird davon ausgegangen, dass feines Papier die besten Kunstwerke hervorbringt. Übersehen wird dabei jedoch, dass sich auf einer feinen Oberflächenstruktur auch am schwersten mit Aquarellfarbe malen lässt. Es stimmt zwar, dass eine feine Struktur am besten die Farbbrillanz wiedergibt, aber die Farben dringen nur schwer in das Papier ein. Es bedarf schon einiger Übung in der Aquarellmalerei, um die Farben dann nicht unbeabsichtigt zu verwischen. Deswegen benutzen fortgeschrittene Aquarellmaler und Künstler auch gerne feines Aquarellpapier. Für Anfänger halte ich es für eine schlechte Wahl.

Die nächste Stufe wäre die mittlere Oberflächenstruktur. Dieses Aquarellpapier ist schon etwas rauer. Die Struktur ist im Gegensatz zu feinem Papier für Aquarelle bemerkbar. Dadurch verlaufen die Farben nicht so schnell und ziehen besser in das Papier ein. Besonders Anfänger behalten die Kontrolle über den Farbverlauf und das „Unfallrisiko“ (verwischen der Farben) sinkt erheblich.

Zum Schluss gibt es noch das raue bzw. grobe Aquarellpapier. Anfänger können damit zwar am besten Aquarellieren, sind aber oft nicht mit dem Ergebnis zufrieden. Die grobe Struktur lässt sich nämlich nicht mit den Maltechniken überdecken. Sie bleibt auch nach dem Trocknen deutlich erkennbar. Allerdings kann die grobe Struktur auch gezielt genutzt werden, wenn der Aquarellmaler einen plastischen 3D-Effekt beabsichtigt. Dann ist grobes Aquarellpapier die beste Wahl.

Welche Stärke (Grammatur) für Aquarellmalerei?

Aquarellpapier ist in verschiedenen Stärken (auch als Grammatur bezeichnet) erhältlich. Die Papierstärke hat wesentlichen Einfluss darauf, wie sich das Aquarellpapier bei feuchten oder nassen Farben verhält. Die Stärke des Aquarellpapiers wird wie auch bei Zeichenpapier in Gramm je Quadratmeter (g/m2) angegeben. Umso schwerer der Quadratmeter Papier wird, umso dicker ist auch das Aquarellpapier.

Als dünnes Aquarellpapier wird ein Gewicht von 120 g/m2 bis 300 g/m2 bezeichnet. Es ist zwar günstiger als dickeres Papier, aber auch empfindlicher bei feuchten Farben. Für eine Maltechnik mit nassen Farben kommt es eigentlich gar nicht in Frage. Es wellt sich relativ schnell, was auch zu Ansammlungen der flüssigen Farben führen kann. Solche „Pfützen“ können jedes Kunstwerk ruinieren. Besonders Anfänger sollten zum Aquarellieren dickeres Aquarellpapier wählen.

Tipp:

Wenn unbedingt dünnes Aquarellpapier durch die Maltechnik gefordert ist hilft es, das Papier zuvor auf einen Karton oder ein Holzbrett aufzukleben. Auch als Aquarellblock ist das dünne Papier besser als ein Einzelblatt zu nutzen. Es wellt sich dann nicht so schnell.

Mitteldickes Aquarellpapier ist die beliebteste Papierstärke für Aquarellmaler. Es hat ein Gewicht von 300 g/m2 bis 600 g/m2. Es eignet sich für Anfänger und fortgeschrittene Aquarellmaler gleichermaßen. Es lässt sich auch gut als Einzelpapier verwenden, ohne zuvor aufgeklebt zu werden.

Bei einer nassen Maltechnik ist das mittlere Aquarellpapier schnell überfordert. Dazu sollte direkt zum dicken Papier mit einem Gewicht von 600 g/m2 bis 800 g/m2 gegriffen werden. Dieses dicke Papier (auch Kartonpapier genannt) wellt sich auch bei nasser Maltechnik nicht. Es ist dadurch auch vom Anfänger bis zum professionellen Aquarellmaler uneingeschränkt einsetzbar, aber auch das teuerste Aquarellpapier.

Weitere Faktoren für die Auswahl des Aquarellpapiers

Die beiden vorhergehenden Faktoren bestimmen maßgeblich, wie gut sich auf dem Aquarellpapier mit verschiedenen Maltechniken Zeichnen oder Aquarellieren lässt. Aber zur Auswahl stehen noch weitere Faktoren, welche ihr Vor- und Nachteile haben. 

Zum Beispiel musst Du Dich entscheiden, ob Du nur einzelne Blätter oder einen ganzen Aquarellblock kaufst. Der Aquarellblock ist im Preis günstiger, wenn du die Blätter mit dem Einzelpreis vergleichst. Aber wenn Du zum Beispiel die Aquarellmalerei erst einmal testen willst, ist ein Einzelblatt besser. Sollte Dir die Aquarellmalerei nicht zusagen, hast Du kein Geld für einen ganzen Aquarellblock verschwendet. 

Auch um die Qualität zu testen oder wie gut du mit einer bestimmten Sorte von Aquarellpapier zurecht kommst, ist der Kauf einzelner Blätter vorteilhaft. Hast Du für Dich das ideale Aquarellpapier entschieden, kann dann der ganze Aquarellblock gekauft werden.

Wer eine sehr feuchte bis nasse Maltechnik benutzt, ist ebenfalls mit einem ganzen Block besser beraten. Voraussetzung bei einem Block sollte jedoch sein, dass er nicht nur an einer Seite geleimt ist. Sonst könnte durch das Wasser der Aquarellblock aufweichen und die Blätter nicht mehr gut halten. Bei gut verleimten Blöcken wellt sich das Papier deutlich geringer bzw. gar nicht.

Wenn Du die Größe kennst die dein fertiges Aquarellbild haben soll, ist es auch einfach das passende Format zu wählen. Benutzt Du jedoch bei der Aquarellmalerei häufig wechselnde Größen, machen Aquarellblöcke nicht viel Sinn. Dann bist Du mit unterschiedlich großen Einzelblättern besser beraten. Es gibt Aquarellpapier in Postkartengröße, DIN A4, DIN A3, DIN A2 und sogar für großformatige Aquarelle in Panorama-Größen.

Neben der Frage wie ein Aquarellblock geleimt ist, kann auch der der Säuregehalt im Papier wichtig sein. Für nasse Maltechniken (nass-in-nass) ist hadernhaltiges Aquarellpapier (aus Baumwolle) ideal. Säurehaltiges Papier ist günstiger als säurefreies Papier, aber säurefreies Papier unterliegt keinem Zersetzungsprozess. Für dein fertiges Bild bedeutet säurefreies Papier eine längere Lebensdauer, da es nicht so schnell vergilbt oder spröde wird. Hersteller geben es deshalb auch gerne werbewirksam an, wenn ihr Aquarellpapier säurefrei ist.

Alternative normales Zeichenpapier

Was beim Kauf von Aquarellpapier sofort auffällt, ist der höhere Preis im Vergleich zu normalem Zeichenpapier. Wer nur einmal die Aquarellmalerei ausprobieren will, wird oft auf ein Blatt Papier aus seinem normalen Zeichenblock zurückgreifen.

Das Problem bei normalem Zeichenpapier in der Aquarellmalerei ist dabei, dass die Farben nicht richtig zur Geltung kommen. Zudem sind die meisten normalen Zeichenblöcke nicht von allen Seiten geleimt, was in Verbindung mit Feuchtigkeit schlecht ist. Soll es dann doch unbedingt normales Zeichenpapier zum Aquarellmalen sein gelten ähnliche Empfehlungen für Anfänger, wie für richtiges Aquarellpapier:

  • Die Oberflächenstruktur sollte mittel (leicht rau) sein.
  • Damit sich das normale Papierblatt nicht wellt, empfehle ich eine höhere Stärke als bei Aquarellpapier (500 bis 600 g/m2). Bei nasser Maltechnik besser sogar Kartonpapier.
  • Wer nicht genau die Größe seines Endergebnisses kennt, sollte lieber zu groß als zu klein wählen. Was an Malfläche nicht benötigt wurde, kann weggeschnitten werden. Ist die Malfläche jedoch zu klein gewählt, muss man damit leben oder neu anfangen. 
  • Durch die höhere Empfindlichkeit auf feuchte oder nasse Farben empfehle ich direkt, einen ganzen Block Zeichenpapier zu benutzen. Idealerweise von allen Seiten geleimt. Auch das Aufkleben auf Karton oder ein Holzbrett macht normales Zeichenpapier widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit, ohne das es sich schnell wellt.

Tipp:

Oft weiß der Künstler oder „werdende Künstler“ bei Beginn des Aquarells noch nicht, wie groß oder umfassend das Endresultat wird. Erfahrungsgemäß wird es aber immer größer als geplant. Auch Missgeschicke am Rand des Bildes führen oft zu einem Übermalen, was ebenfalls Reserven in der Malfläche erfordert.

Mein Fazit zu Aquarellpapier

Das richtige Papier beeinflusst maßgeblich das Endergebnis des Aquarells. Besonders bei sehr guten Aquarellfarben oder Aquarellstiften wäre es schade, wenn falsches Papier das Kunstwerk herabsetzt. Für Anfänger gilt das gleichermaßen, da Aquarellpapier von guter Qualität auch das Aquarellieren leichter von der Hand gehen lässt. Gute Qualität ist auch für die Haltbarkeit ein wichtiger Faktor, damit sich an dem Kunstwerk lange erfreut wird. Ich empfehle auf säurefreies Aquarellpapier zu achten.   

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