Mit einem Buntstift einen Farbstrich zu hinterlassen ist einfach. Ihn aber auch wieder zu entfernen dagegen gar nicht. Einige bestimmte Buntstifte werden jedoch als radierbar bezeichnet und haben den passenden Radierer gleich am Buntstift befestigt. Dies sorgt für einen höheren Komfort bei der Benutzung des Buntstiftes. Mein Test zeigt, wie gut die besten Buntstifte mit Radierer ihr Versprechen radierbar zu sein, einhalten. Dabei kamen doch große Unterschiede ans Licht, sodass nicht alle Buntstifte gleich gut sind. Ein Vergleich der besten Buntstifte mit Radieregummi lohnt sich also.
Diese Buntstifte mit Radierer überzeugten
Was unterscheidet radierbare Buntstifte im Vergleich zu normalen Buntstiften?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Diese Buntstifte mit Radierer überzeugten
- 2 Was unterscheidet radierbare Buntstifte im Vergleich zu normalen Buntstiften?
- 3 Bleistifte und Buntstifte benötigen unterschiedliche Radiergummies
- 4 Welche Kriterien gelten für meine Tests mit radierbaren Buntstiften?
- 5 Radiergummi integriert oder aufgesteckt?
- 6 Mein Fazit zu Buntstiften mit Radiergummi
- 7 Weitere gefragte Buntstift-Eigenschaften
Von Bleistiften ist man es gewöhnt sie einfach ausradieren zu können. Die Farbminen der Buntstifte basieren jedoch auf anderen Inhaltsstoffen als Bleistifte. Bleistifteminen bestehen zum Hauptbestandteil aus Graphit, welche beim Abrieb auf dem Papier die gewohnten Bleistiftlinien hinterlassen. Buntstifte dagegen benötigen Farbpigmente, um die unterschiedlichen Farben darzustellen. Die weiteren Inhaltstoffe wie zum Beispiel Wachse sorgen dafür, dass die Farbpigmente gut auf Papier haften bleiben.
Das Radieren von Buntstiftfarben soll genau das Gegenteil bewirken, dass die Farbpigmente ihre Haftung zum Papier (Adhäsionskraft) wieder verlieren. Normale Buntstifte sind dafür nicht ausgelegt. Sie werden nur daraufhin optimiert, eine sehr hohe Adhäsionskraft zu entfalten. Das ist natürlich ein Problem, wenn die farbigen Fehler korrigiert werden müssen. Dabei geht es nicht nur das Radieren von farbigen Bildern, sondern Buntstifte dienen auch bei Texten als optische Hilfsmittel, zum Beispiel zur Markierung. Radierbare Buntstifte nehmen sich diesem Problem an und erfordern eine veränderte Zusammensetzung der Farbmine. So fällt in meinen Test mit den besten Buntstiften sofort auf, dass die Buntstifte mit Radiergummi eine härte Farbmine vorweisen. Dadurch ist der Farbabrieb etwas geringer, als ich es von weichen Farbminen gewöhnt bin.
Bleistifte und Buntstifte benötigen unterschiedliche Radiergummies
Wer irgendeinen Radierer zum Radieren benutzt wird feststellen, dass es bei Bleistiften und Buntstiften zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Die Ursache ist die unterschiedliche Funktionsweise, mit der Radierer für Bleistifte und Radierer für Buntstifte arbeiten.
Bei Radiergummies für Bleistifte wirkt die Adhäsionskraft des „Gummis“ auf Graphit stärker, als die des Papiers. In Folge lösen sich die Graphitteile vom Papier und haften an dem Radiergummi. Das klappt bei Buntstiften leider nicht. Die Buntstifte werden in der Adhäsionskraft zu Papier soweit optimiert, das selbst ein Radiergummi den „kürzeren“ zieht. Deswegen sind Radiergummies für Buntstifte härter und mit einem Schleifmittel versetzt. Der Farbauftrag wird dadurch abgeschliffen, was auch immer ein wenig von der Papieroberfläche abträgt. Radiergummies für Bleistifte sind viel weicher, nutzen aber auch schneller ab.
Welche Kriterien gelten für meine Tests mit radierbaren Buntstiften?
Im Fokus stehen bei Buntstiften immer die Maleigenschaften. So bewerte ich in meinen Tests mit Buntstiften den Farbauftrag, die Farbbrillanz, Stiftform sowie die Bruchfestigkeit und weitere Eigenschaften. Bei radierbaren Buntstiften kommt natürlich der Faktor „Radierbarkeit“ hinzu.
Wie gut sind die Buntstifte radierbar?
Da dieser Vergleich von Buntstiften mit Radiergummi handelt, beginne ich mit diesem Testkriterium. Um es vorweg zu sagen, selbst radierbare Buntstifte lassen sich nicht so gut radieren, wie man es von Bleistiften gewöhnt ist. Es bedarf schon vieler Bewegungen mit dem Radiergummi, um die Spuren des Farbauftrages nach und nach zu beseitigen. Richtig perfekt gelingt es nicht. Umso mehr Farbe auf das Papier gebracht wurde, umso schwieriger ist das Radieren.
Bilder von einer irrtümlichen aufgetragenen Farbe zu befreien, funktioniert im Prinzip überhaupt nicht. Es entsteht eine merkliche Aufhellung der Farbe, aber keine restlose Beseitigung. Sollen farblich unterstrichene Textstellen korrigiert werden, funktioniert es jedoch noch. Wird eine fehlerhafte Unterstreichung im Text mit dem Radierer bearbeitet, hellt sich die Farblinie soweit auf, das mit einer anderen Farbe darüber gemalt werden kann. Das klappt bei den Buntstiften mit Radiergummi von Faber sogar etwas besser, als bei den Farbstiften von Staedtler.
Fazit zur Radierbarkeit: Die Buntstifte mit Radiergummi lassen sich besser radieren als normale Buntstifte, aber schlechter als zum Beispiel normale Bleistifte.
Tipp: Die integrierten Radiergummies in den Farbstiften sind nicht die besten. Einen größeren Erfolg hatte ich mit separaten Radiergummies, wenn sie auch wirklich gut sind.
Der Farbauftrag
Die Farben der radierbaren Buntstifte sind von hoher Farbbrillanz. Allerdings ist der Farbabrieb der Buntstifte etwas schlechter als bei normalen weichen Buntstiften. Grund dafür ist wahrscheinlich die etwas härtere Mine, welche die Radierbarkeit erhöhen soll. Die Deckkraft ist ebenso hoch wie bei vergleichbaren Buntstiften.
Die Bruchfestigkeit
Die Farbminen der radierbaren Farbstifte weisen die gleiche Verarbeitungsqualität wie bei normalen Buntstiften auf. Auch sie werden auf hohe Bruchfestigkeit, zum Beispiel bei Staedtler durch das A.B.S-Verfahren oder bei Faber durch die Secural-Verleimung hin optimiert. Da die radierbaren Farbstifte teurer als normale Buntstifte sind, sollten nur Farbstifte mit hoher Bruchfestigkeit gekauft werden.
Die Stiftform
Die Farbstifte mit integriertem Buntstift sind auch in den üblichen Stiftformen erhältlich. Eine Dreikant Form ist meine Empfehlung für Kleinkinder und Schulanfänger. In diesem Alter ist die Motorik der Kinderhand noch nicht voll entwickelt. Die Dreikant Form ermöglicht ein besseres Halten des Farbstiftes.
Eine Sechskant Form ist gut für ältere Kinder und Erwachsene. Alternativ kann zur Sechskant Form auch eine runde Form benutzt werden. Allerdings rollen Buntstifte die dreikantig oder sechskantig sind nicht einfach vom Tisch. Runde Buntstifte schon. Fallen Buntstifte zu Boden, kann die Farbmine im Schutzmantel brechen, auch bei Farbstiften mit hoher Bruchfestigkeit.
Als besonders empfehlenswert sind Buntstifte mit einem ergonomischen Schaft. Sie sind in der Form in der Regel auf Rechtshänder optimiert, welche den Farbstift dadurch besser und ermüdungsfreier über das Papier führen können. Vorsicht, wenn der Buntstift für einen Linkshänder sein soll. Dann eignen sich die normalen Buntstifte mit Sechskant Form oder Dreikant Form besser, oder es handelt sich um ergonomische Buntstifte für Linkshänder.
Die ergonomische Griffmulde am Schaft ist meistens auch mit einem rutschsicheren Material (zum Beispiel Gumminoppen) bearbeitet. So lässt sich der Buntstift am Schaft auch bei feuchten Händen sicher halten.
Radiergummi integriert oder aufgesteckt?
Die Radiergummies sind je nach Modell der Buntstifte unterschiedlich befestigt. Am häufigsten werden Radiergummies in eine Metallfassung gepresst, welche am Stiftende befestigt ist. Dieses Prinzip kennen wir alle schon von den Bleistiften mit integriertem Radierer.
Eine etwas verspieltere Variante sind zum Beispiel Radiergummies in Tierformen, welche auf den Buntstift aufgesteckt sind. Welche Methode ist nun besser? Die Radiergummies in der Fassung sind nicht breiter als der Farbstift selber, so stören sie auch nicht beim Malen. Die Tierfiguren sind schon deutlich größer und auch schwerer. Aber sie lassen sich auch mit leichtem Kraftaufwand abziehen, was fast jedes Kind als erstes versucht.
An der unterschiedlichen Größe wird schnell klar, dass der aufsteckbare Radiergummi viel länger halten wird. Fast schon übertrieben ist es dann jedoch bei einem Set im Kartonetui, jedem Buntstift einen großen Radiergummi zu spendieren. In einem Schulmäppchen nehmen dann die vielen Radiergummies eine Menge Platz weg. Hier muss fast schon das ganze Kartonetui separat in der Schultasche untergebracht werden. Grundsätzlich ist es aber für Buntstifte wirklich besser, wenn sie in einem separaten Etui verpackt sind. In einem Etui fliegen die Buntstifte nicht beim Transport hin und her und ein Etui schützt auch vor Feuchtigkeit. Es gibt auch je nach Modellserie ein ansprechendes Etui aus Holz oder Metall mit dazu.
Tipp: Vorsicht, wenn Buntstifte lackiert sind. Die Lacke der Schutzmäntel können Schadstoffe wie zum Beispiel PAK enthalten. Besser sind naturbelassene Holzstifte als farbige Holzstifte oder zumindest eine Lackierung auf unschädlicher Wasserbasis. Auf Wasserbasis lackiert sind zum Beispiel Buntstifte von Faber und Staedtler.
Mein Fazit zu Buntstiften mit Radiergummi
Eigentlich war ich von dem Testergebnis enttäuscht. Schenkt man den Werbeversprechen der Hersteller Glauben, sollte ein radierbarer Buntstift sich wie ein Bleistift ausradieren lassen. Das konnte ich leider nicht bestätigen. Ein falscher Radierer konnte auch nicht die Ursache sein, da sie ja passend zu den Buntstiften im Etui verpackt sind.