Buntstifte malen nicht nur auf Papier, wie Kinder es nach dem Malen stets beweisen. Die Hände und bisweilen auch die Unterarme sind voll mit Farbspuren. Einige Blogger machen derzeit sogar einen Trend daraus, Buntstifte wie Schminkstifte zu benutzen. Angeblich sind die Buntstifte schadstoffarm oder schadstofffrei, sodass sie keine Gefahr für die Haut darstellen. Davor möchte ich warnen und dringendst von abraten. In diesem Beitrag erkläre ich warum und zeige unbedenkliche Alternativen auf. Außerdem kannst du dich auf dieser Webseite über Buntstifte für andere Oberflächen informieren.

Buntstifte für die Haut

Die besten Schminkstifte aus meinem Vergleich

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Warum sind auch schadstofffreie Buntstifte nicht für die Haut verträglich?

Natürlich hinterlassen Buntstifte ihre Farbe auf auch der Haut, was wohl die Ursache dieses zweifelhaften Trends ist. In DIY-Videos werden Buntstifte in heißes Wasser getaucht, um dann als Eyeliner oder Gesichtsfarbe herzuhalten. Buntstifte sind jedoch keine Schminkstifte, wenn scheinbar beide das Gleiche können. Echte Schminkstifte sind Kosmetikprodukte, deren Inhaltsstoffe auch nach diesen strengen Kriterien getestet werden. Dazu bedarf es ganz anderer Inhaltsstoffe als bei Buntstiften, damit sie überhaupt als Schminkstift zulässig sind.

Zwar werden auch bei Buntstiften die Inhaltsstoffe geprüft, aber nach ganz anderen Kriterien. In den Schminkstiften sind zum Beispiel auch Schutz- und Pflegemittel für die Haut enthalten, welche in Buntstiften natürlich gänzlich fehlen. Übrigens deklarieren einige Hersteller ihre Buntstifte schon als schadstofffrei, wenn die Menge der darin enthaltenen Schadstoffe unter den geforderten Maximalwerten der EU liegen. Das heißt, es sind Schadstoffe enthalten, jedoch in einer zulässigen Konzentration.

Buntstifte werden dazu hergestellt auf geeigneten Maluntergründen, wie zum Beispiel Zeichenpapier, einen guten Farbauftrag zu hinterlassen. Dementsprechend sind die Inhaltsstoffe zusammengestellt, damit die Farben auf Papier gut zur Geltung kommen. Zudem enthalten Buntstifte auch Konservierungsmittel, welche nicht für die Haut gedacht sind. Immer wieder geraten Buntstifte sowieso in das Fadenkreuz unabhängiger Test-Organisationen, wie zum Beispiel Stiftung Warentest oder Öko-Test, weil die Testergebnisse häufig einige bedenkliche Schadstoffe offenbaren.

Kinder und Buntstifte zum Schminken

Kinder lieben das Verkleiden und sich zu Schminken. Das nicht nur zu Karneval. Gerne benutzen sie Buntstifte oder die Farbe aus Malkästen dazu, sich selbst zu „verschönern“. Dabei werden auch ganz andere Mengen an Farbe auf die Haut aufgetragen, als es zum Beispiel zufällig beim Malen geschieht. Häufig sind hauptsächlich nur die Hände betroffen, wenn Kinder unvorsichtig mit Pinsel und Buntstiften umgehen. Am schnellsten passiert dies, wenn wasserlösliche Farben zum Einsatz kommen. Diese befinden sich in Wasserfarben der Malkästen oder auch Aquarellstiften. Anders als bei Filzstiften, lassen sich wasserlösliche Farben jedoch leicht mit Wasser wieder entfernen, sie sind sozusagen auch waschbar. Wasserlöslich bedeutet aber nicht automatisch, dass die Farben hautverträglich sind oder keine Schadstoffe enthalten.

Die Alternative zu Buntstifte 

Ich empfehle um auf die Haut zu malen, keine Buntstifte, sondern nur Schminkstifte zu verwenden. Es gibt Schminkstifte für Erwachsene wie auch für Kinder. Auch dabei gibt es Unterschiede, wie Testergebnisse belegen. Kinderschminke sollte keine Schadstoffe enthalten, was auch nicht immer der Fall ist wie Testergebnisse belegen. Am besten eignet sich Kinderschminke, wenn sie als zertifizierte Naturkosmetik geprüft wurde. Damit sind auch keine Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Mineralöl, Azofarbstoffe oder bedenkliche chemische UV-Filter enthalten. Auch Kinderschminke nach der DIN-Norm EN71 (Spielzeugnorm) ist empfehlenswert. 

Auch wenn allgemein verträgliche Substanzen in Kinderschminke enthalten sind, ist das noch kein Garant für unbedenkliche Farben. Allergische Reaktionen können sich im Einzelfall auch bei unbedenklichen Inhaltsstoffen zeigen. Oft zeigen sich dann Rötungen oder Juckreiz auf der Haut. Häufig kommen Kinder erst durch die Kinderschminke mit den Stoffen das erste Mal in Berührung, sodass es keine Vorzeichen für eine bestehende Allergie gibt. In jedem Fall empfehle ich dann, die Marke der Kinderschminke zu wechseln und lege auch einen Allergietest für das Kind nahe. 

Kinderschminke ist anders

Kinderschminke gibt es in anderen Farben, als Erwachsene sie benutzen würden. Je nach Motiv (zum Beispiel Marienkäfer, Pirat oder auch eine Ananas) werden knallige Farben gewünscht. Erwachsene haben an Schminkstifte ganz andere Anforderungen und lieben es eher dezent. Die Schminke für Erwachsene besitzt häufig auch Inhaltsstoffe, welche für Kinder nicht so gut sind. So soll die Schminke zum Beispiel nicht beim Schwitzen verlaufen, was das Gegenteil von wasserlöslich ist. Für Kinder sind aber wasserlösliche Schminkstifte gesünder. 

Einige Hersteller weisen bei ihren Schminkstiften oder dem ganzen Schminkset darauf hin, dass sie nicht in der Nähe von Mund oder den Augen benutzt werden sollen. Solche Hinweise machen Hersteller ungerne, da Käufer dann Abstand vom Kauf dieser Produkte nehmen. Oft sind die Hersteller aber dazu gezwungen diese Hinweise deutlich auf ihren Kosmetikprodukten zu platzieren, damit sie überhaupt in Verkehr gebracht werden dürfen. 

Tipp:

Vorsicht bei Kinderschminke aus Nicht-EU-Ländern. In der Europäischen Union ist streng geregelt, was in den Verkehr gebracht werden darf. Das gilt nicht zwingend für ausländische Produkte, welche gar nicht oder nach anderen Normen geprüft werden.

Meine Empfehlung für das Kinderschminken

Am besten schminken Erwachsene ihre Kinder selbst, was auch die richtige Auswahl der Schminkstifte beinhaltet. Oft werden mehr als eine Farbe benötigt, sodass sich schnell ein ganzes Schminkset rentiert. Kinder wollen auch nicht immer das gleiche Thema, sondern lieben die Abwechslung. Dann werden wieder ganz andere Farben benötigt, welche im Einzelkauf in der Regel teurer sind. Ich empfehle bei einem Schminkset 12 bis 24 unterschiedliche Farben, damit jedes Motto erfüllt werden kann. 

Trotzdem rate ich vor dem Kauf von einem Schminkset, einen einzelnen Schminkstift dieser Marke und Ausführung auf der Haut des Kindes (Unterarm) zu testen. Damit können allergische Reaktionen getestet werden, sowie sich auch die Eigenschaften des Schminkstiftes bzw. der Schminkfarbe offenbaren. Als Vorkehrung zum Schutze der Haut bei fettbasierenden Schminkstiften, kann sogar eine Grundierung aus fetthaltiger Creme dienen. Die Schminkfarbe sollte möglichst wasserlöslich sein, womit sie sich später gut von der Haut und auch aus der Wäsche (waschbar) entfernen lässt. 

Malstifte oder Aquarellstifte bitte nicht zum Schminken benutzen, auch wenn es sich um angebliche schadstofffreie und für Kinder ungefährliche Buntstifte handelt. 

Schminkstifte
Auch wenn das Malen und Zeichnen ein tolles Hobby ist, die Stifte haben Nichts auf der Haut verloren! Für diesen Zweck bitte ausschließlich Schminkstifte benutzen!

Kinder schminken sich selbst

Manche Kinder würden sich lieber selbst schminken, als es anderen Personen zu überlassen. Oft fangen sie dabei mit einem Malstift an, da die leuchtende Farbe sie fasziniert. Wenn Eltern dies bemerken, sollten sie natürlich die Gefahren erklären, wenn normale Buntstifte an Stelle von Schminkstiften genommen werden. Aber selbst bei richtigen Schminkstiften sollte ein Kind nicht alleine damit zu Gange sein. Besonders wenn mehrere Kinder gleichzeitig mit Schminkstiften im Gesicht zu Gange sind, besteht ein Risiko von Augenverletzungen oder anderen Gefahren. Am besten malen diese sensiblen Gesichtspartien die Eltern und das Kind darf den Rest unter Aufsicht alleine machen. 

Damit Kinder die Schminkstifte auch gut greifen und halten können, empfehle ich die gleichen Stiftformen wie bei Buntstiften für Kinder. Für kleinere Kinder sollten die Schminkstifte dicker und dreikantig sein. Dann fällt das Greifen schon deutlich leichter. Für Kinder ab 12 Jahren dürfen die Schminkstifte dann auch dünner und rund oder sechskantig sein. 

Alternativ zu Schminkstiften gibt es auch Schminkfarbe, welche mit dem Pinsel oder den Fingern aufgetragen wird. Auch diese Schminkfarbe soll natürlich für Kinder zugelassen sein und keine Schadstoffe enthalten. Nicht empfehlenswert für Kinder sind sogenannte Tattoo-Stifte, welche sich zudem in der Regel nur sehr schlecht entfernen lassen (Ausnahme wasserlösliche Tattoo-Farbe). 

Tipp:

Werden Schminkstifte nur für Karneval benötigt, werden sie selten ganz aufgebraucht. Oft werden sie für das nächste Jahr zurückgelegt. Schminkstifte haben wie viele Kosmetikprodukte nur eine begrenzte Haltbarkeit. Ist das Haltbarkeitsdatum überschritten, dürfen sie nicht mehr auf die Haut getragen werden. Mit der Zeit verändern sich die Inhaltsstoffe und selbst aus harmlosen Stoffen, können sich schädliche entwickeln.

Farbige Hautaufkleber als Alternative?

Das Schminken eines ganzen Gesichtes kann aufwendig und zeitraubend sein. Dabei zeigen Kinder oft nach kurzer Zeit keine Geduld mehr, da sie sich während dem Schminken auch nicht viel bewegen sollen. Für „ganz Eilige“ gibt es Hautaufkleber mit unterschiedlichen Motiven. Ich persönlich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht, da die Kinder das unnatürliche Gefühl auf den Hautstellen sehr stört. Es ist also mehr etwas für Erwachsene. Falls überhaupt, sollten die Hautaufkleber nach der Spielzeugnorm und Kosmetikverordnung geprüft sein und auf medizinischem Klebeband basieren. Selbst dann ist noch nicht ausgeschlossen, dass allergische Reaktionen durch das Klebemittel ausgelöst werden (zum Beispiel Pflasterallergie).

Weitere Oberflächen für Buntstifte